Welche Ergebnisse wird es geben?

01 Allgemeine Informationen

Wie viele Menschen leben in Deutschland? Wie wohnen und arbeiten sie? Diese Fragen beantworten die Ergebnisse des Zensus 2022. Im Wesentlichen geht es dabei um zwei Ziele: die Ermittlung aktueller Bevölkerungszahlen für Deutschland sowie Informationen zum Wohnraum mit der Gebäude- und Wohnungszählung.

Konkret liefern die Ergebnisse des Zensus folgende Informationen:

  • aktuelle Bevölkerungszahlen
  • Daten zur Demografie, wie Alter, Geschlecht oder zum Beispiel Staatsbürgerschaft der Einwohnerinnen und Einwohner
  • Daten zur Wohn- und Wohnungssituation, wie durchschnittliche Wohnraumgröße, Miethöhe, Leerstand, Energieträger der Heizung oder Eigentümerquote
  • Daten zu Haushalten und Familien
  • Daten zum Bildungsstand und zur Erwerbstätigkeit der Bevölkerung

02 Veröffentlichung

Das Bundesstatistikgesetz erlaubt eine regionale Zuordnung der beim Zensus erhobenen Merkmale auf sogenannte Gitterzellen. Diese Gitterzellen müssen eine Gitterweite von mindestens 100 Metern aufweisen. Bei Veröffent­lichungen werden die üblichen gesetzlichen Regelungen zur Geheim­haltung eingehalten.

Die Ergebnisse des Zensus 2022 werden im Sommer 2024 veröffentlicht. Aktuell arbeiten die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder an der Aufbereitung und Qualitätssicherung der Daten.

Bereitgestellt werden die Ergebnisse unter anderem in der Zensusdatenbank. Dort sind derzeit die Ergebnisse des Zensus 2011 zu finden. Die Daten werden in der Datenbank in unterschiedlicher regionaler Tiefe bis auf Gemeindeebene verfügbar sein.

Außerdem werden die Ergebnisse – hochauflösend georeferenziert – als Downloaddateien in 1km- und 100m-Gitterzellen veröffentlicht.

Mit der europäischen Geodaten­infrastruktur INSPIRE (Infrastructure for Spatial Information in Europe) sollen gemäß EU-Richtlinie Geoinformationen in Europa staaten- und verwaltungs­grenzen­übergreifend nutzbar gemacht werden.

Damit können die Zensus-Ergebnisse auch unabhängig von administrativen Regionaleinheiten verarbeitet werden. Die Dateien werden im INSPIRE-konformen Format vorliegen.

Für alle Veröffentlichungen gilt, dass die Ergebnisse keine Rückschlüsse auf einzelne Personen zulassen und gleichzeitig ein Höchstmaß an Auswertungs­möglichkeiten erhalten bleibt. Alle Daten, die für den Zensus 2022 erhoben wurden, werden vollkommen anonymisiert ausgewertet. Personen­identifizierende Daten wie Namen und Adressen wurden bereits zum frühestmöglichen Zeitpunkt vom Rest der Daten getrennt und gelöscht. In Veröffentlichungen werden durch ein Geheimhaltungs­verfahren keinerlei Rückschlüsse auf Angaben von Einzelpersonen oder andere Einzelfälle möglich sein. Weitere Informationen gibt es auf unseren Informationsseiten zum Datenschutz und zur Informationssicherheit sowie zur Geheimhaltung.


Alle Ergebnisse werden als OpenData veröffentlicht und können unter der Datenlizenz Deutschland für kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke mit Quellenangabe kostenfrei genutzt werden.

03 Vergleichbarkeit

Ob und wie die Ergebnisse des Zensus 2022 mit denen des Zensus 2011 sowie europaweit vergleichbar sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Gebietsstandänderungen seit 2011
Seit dem Zensus 2011 gibt es weniger Gemeinden und Landkreise in Deutschland. In einigen Bundesländern wurden überwiegend durch Zusammenschlüsse Gebietsstand­änderungen mit dem Ziel der Verwaltungs­vereinfachung vorgenommen. Hatte der Zensus 2011 Ergebnisse für 11 339 Gemeinden und 412 kreisfreie Städte beziehungs­weise Landkreise geliefert, so waren es zum Stichtag des aktuellen Zensus am 15. Mai 2022 nur noch 10 786 Gemeinden und 400 Kreise.

Damit ein Vergleich für alle Gemeinden seit 2011 möglich wird, werden die Ergebnisse des Zensus 2011 voraussichtlich auch mit dem Gebietsstand zum 15. Mai 2022 – dem Stichtag des Zensus 2022 – angeboten.

Neue Merkmale 2022
Im Zensus 2022 wurden erstmals die Nettokaltmiete, Gründe und Dauer von Wohnungs­leerstand sowie der Energieträger der Heizung erfasst. Das bedeutet, dass ein Vergleich zum Zensus 2011 oder früheren Volks­zählungen nicht möglich ist.


Geänderte oder nicht mehr erhobene Merkmale
Die Erhebung einiger Merkmale, wie beispielsweise zur Einwanderung, hat sich im Vergleich zu 2011 verändert, sodass die Ergebnisse nicht miteinander vergleichbar sind. Auf die Erhebung der Merkmale zum Vorhandensein eines Badezimmers sowie einer Toilette wurde verzichtet.


Vergleichbarkeit in der EU
Der Zensus wird in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union durchgeführt. Sie sind gemäß EU-Verordnung dazu verpflichtet, Bevölkerungs­ergebnisse zu erfassen. Den Mitgliedsstaaten ist es freigestellt, welche Methoden sie für die Erhebung der Datenbedarfe anwenden. Welche Merkmale erhoben werden müssen, ist allerdings in der EU-Verordnung geregelt. Darüber hinaus können die Länder auch weitere Merkmale erheben. So sind die in Deutschland erhobenen Merkmale Miete, Leerstandsgründe oder Energieträger der Heizung nicht europaweit verfügbar.

Einen übersichtlichen Einstieg in erste europaweite Zensus-Ergebnisse gibt Eurostat.