Zensus Warum wurde der Zensus in Deutschland verschoben? Warum wurde in der Zwischenzeit kein Registerzensus vorbereitet?

Grund für die Verschiebung sind die erheblichen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie bei den Vorbereitungsarbeiten zum Zensus durch die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder sowie in den Kommunen:

- Die Arbeiten zur Vorbereitung der umfangreichsten statistischen Erhebung in Deutschland waren zeitweise nur eingeschränkt möglich. Auch die notwendige Kommunikation mit anderen Verwaltungen war unter Pandemie-Bedingungen zwischenzeitlich eingeschränkt.

- Beschäftigte vieler Kommunen und auch der statistischen Ämter wurden für andere Aufgaben wie die Unterstützung der Gesundheitsämter eingesetzt. Auch aktuell werden Beschäftigte aus der öffentlichen Verwaltung zum Beispiel wieder für die Kontaktnachverfolgung abgestellt.

- Das Gros der Daten des Zensus wird zwar durch die Auswertung bestehender Quellen wie etwa dem Melderegister gewonnen. Zur Erhebung von Informationen, die nicht in Registern verfügbar sind, sowie zur Qualitätssicherung der Registerdaten sind dennoch Vor-Ort-Befragungen erforderlich, bei denen Interviewerinnen und Interviewer zu ausgewählten Häusern und Wohnungen gehen und persönliche Interviews führen. Dies wäre unter noch geltenden Pandemie-Bedingungen im Jahr 2021 schwer möglich. Zudem konnte die Einrichtung der Erhebungsstellen vor Ort in Folge der Einschränkungen durch die Pandemie nicht wie geplant Anfang 2020 beginnen.

Die Vorbereitung eines Registerzensus erfordert gesetzliche Rahmenbedingungen und genügend Zeit. Beides war auch durch die Verschiebung des Zensus um ein Jahr jedoch nicht gegeben.